
ADHS ist die Abkürzung für das AufmerksamkeitsDefizit-HyperaktivitätsSyndrom. Allerdings ist die Hyperaktivität bei den betroffenen Kindern nicht zwingend vorhanden. Ist dies der Fall, dann wird die Erkrankung, bzw. Störung als ADS genannt. Im Volksmund wird ADHS als Zappelphilipp-Syndrom genannt. Kinder, die an ADHS leiden, weisen in der Regel mehrere Auffälligkeiten in ihrem Verhalten auf. Obwohl die Störung besonders bei Kindern wahrgenommen wird, können durchaus auch Erwachsene davon betroffen sein, bei vielen von ihnen wurde dieser Erkrankung nicht diagnostiziert. Der Grund hierfür ist, dass ADHS erst im Jahr 1987 die heutige Bezeichnung bekam. Jungen sind von ADHS häufiger betroffen, als Mädchen. Die Ursachen von ADHS sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Vermutungen und Theorien gibt es jedoch reichlich. Früher wurde angenommen, dass für die Entwicklung von ADHS falsche Ernährung, oder auch Erziehungsfehler verantwortlich seien. Diese Vermutung ließ sich jedoch nicht bestätigen. Vielmehr wird angenommen, dass die Erkrankung zum Teil genetisch bedingt ist. Falsche Ernährung, bestimmte Allergien können zwar die Erkrankung begünstigen, sie sind jedoch nie als auslösende Ursache zu betrachten.
Symptome von ADHS kann man nicht pauschalisieren
Bei ADHS ist die Hirnleistung eingeschränkt, die Informationsverarbeitung fehlerhaft. Bestimmte Botenstoffe im Gehirn – z.B. Dopamin – werden anders umgesetzt, als dies bei gesunden Kindern der Fall ist. Die Symptome von ADHS kann man nicht pauschalisieren, dazu sind diese schlichtweg zu vielfältig. Allerdings finden sich in allen Fällen Störungen in der Informationsverarbeitung im Gehirn. Ebenso ist bei ADHS Kindern die Konzentration gestört, das Gedächtnis entwickelt sich nicht so gut, wie bei gesunden Kindern. ADHS Kinder stehen praktisch unter ständiger Anspannung, denn sie sind nicht in der Lage Eindrücke zu filtern, oder dies nur eingeschränkt. ADHS Kinder weisen Auffälligkeiten in ihrem Verhalten auf. Neben innere und äußere Unruhe können aggressives Verhalten, aber auch völlige Stille, bzw. Ruhe auftreten, letzteres vor allem Mädchen, oder bei Kindern, bei denen die Erkrankung ohne Hyperaktivität entstand. Sie wirken dann eher verträumt, mit ihren Gedanken weit, weit weg zu sein. Eine motorische und emotionale Unkontrolliertheit tritt auch in fast allen Fällen auf. ADHS Kinder können sich in der Schule – dies macht sich bereits in der ersten Klasse bemerkbar – oft schlecht konzentrieren, stilles Sitzen fällt schwer, sie leiden häufig unter Lernschwierigkeiten. Kinder mit ADHS können jedoch auch durch zahlreiche positive Eigenschaften auffallen. Sie sind oft sehr hilfsbereit, kreativ und lassen sich für vielerlei Dinge begeistern.
ADHS und die Therapie davon
Bei der Therapie von ADHS werden betroffene Kinder, Eltern, Lehrer, Erzieherinnen, aber auch Ärzte und Therapeuten in die Therapie mit einbezogen. Eine enge Zusammenarbeit ist hier absolut notwendig. Für eine Diagnose ist zunächst von großer Wichtigkeit, andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen, auszuschließen. Ausführliche Gespräche mit Eltern, und Lehrern sind also überaus wichtig für die Diagnose. Während der Therapie wird daran gearbeitet, ADHS Kindern ein gesundes Maß an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu vermitteln. Positive Erfahrungen können den Verlauf der Erkrankung deutlich abschwächen. Unruhige, aggressive und verhaltensauffällige Kinder rufen nicht nur bei Fremden, sondern auch innerhalb der eigenen Familie häufig negative Gefühle hervor. In der Elterntherapie gilt es, diese negativen Gefühle abzulegen und in positive Gefühle umzuwandeln. Eine Heilung von ADHS ist nur in Einzelfällen möglich. Dennoch helfen Psychotherapie und wenn notwendig, eine medikamentöse Therapie, um ADHS in den Griff zu bekommen. Für die betroffenen Kinder, aber auch für ihre Eltern bedeutet es einen langen, steinigen Weg, den man aber nicht alleine gehen muss. Psychotherapeuten, die sich auf ADHS spezialisiert haben, stehen hier Kindern und auch Erwachsenen zur Seite.
Foto: © pmphoto-Fotolia.com
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.