Angststörungen

Angst Störungen

Mensch und Angst gehören zusammen. Angst ist praktisch allgegenwärtig. Doch nicht jede Art von Angst muss, bzw. sollte behandelt werden. Bestimmte Ängste sind nicht nur völlig normal, sondern dienen diese oft auch als seeleneigene Schutzmechanismen. Wenn man von Angststörung spricht, meint man damit, dass die Angst so sehr im Vordergrund steht, dass der Alltag sich nicht mehr bewältigen lässt. Auch ist ein normales Leben dann nicht mehr möglich, denn die Angst, bzw. die Ängste den Tagesablauf bestimmen. Einen Krankheitswert erhält Angst, wenn sie so stark ausgeprägt ist und von den Betroffenen nicht mehr zu überwinden ist. Dauer und Häufigkeit nehmen mit der Zeit zu, die Betroffenen fühlen sich in ihrem Körper gefangen, denn sie können nicht mehr angstfrei durchs Leben gehen. Damit man von einer Angststörung sprechen kann, ist ein weiteres Kriterium zu erfüllen. Die Lebensumstände der/des Betroffenen hat mit dem Ausmaß der Ängste nichts zu tun. Beispiel: Eine Frau wurde überfallen und beraubt, oder vergewaltigt etc. Dass sie Angst hat z.B. abends im Dunkeln alleine auf die Straße zu gehen, ist also durchaus verständlich und nachvollziehbar. Liegen jedoch keine Umstände vor, die eine solche übermäßige Angst erklären könnten, dann spricht man von einer Angststörung. Wenn Angststörungen über längere Zeit bestehen und nicht behandelt werden, kann es zu einer sozialen Isolation kommen. Der Betroffene wagt sich kaum noch aus seiner Wohnung, seinem Haus, die Angst bestimmt das Leben.

Angstörungen kommen meist aus der Kindheit


Ursachen für eine Angststörung können in der Kindheit, bzw. in der Jugend liegen. Beispielsweise kann eine Angststörung entstehen, wenn Kindern nicht beigebracht wird, mit Angst umzugehen. Treten Konfliktsituationen auf, können sich die Betroffenen stark überfordert fühlen, ein rationales Denken ist oft nicht mehr möglich. Bei der Diskussion um Ursachen bei Angststörungen spricht man auch häufig von einem mehrstufigen Prozess. In solchen Fällen wird eine gewöhnliche, nicht bedrohliche Situation so verändert, dass diese für den Betroffenen zu einer bedrohlichen Situation wird. Oftmals entwickeln sich dann aus diesen Ereignissen handfeste Angststörungen. Dafür bedarf es jedoch eine neutrale Situation, die plötzlich verändert wird, und zwar so, dass die neue Situation Angst auslöst. Daraus ergibt es sich, dass sie sonst normale, neutrale Situation plötzlich zu einer bedrohlichen wird. Viele Menschen machen sich nichts daraus, sie erholen sich von dem ersten „Schreck“. Andere werden jedoch von ihrer Angst so überwältigt, dass die ehemals neutrale Situation durch diese Veränderung immer wieder als bedrohlich empfunden wird. Ein weiterer Aspekt ist der Ursachenforschung bei Angststörungen ist die Annahme, dass auch neurobiologische Prozesse für die Entstehung von Angststörungen verantwortlich sein könnten. Hier wird vermutet, dass Angstpatienten über ein übererregbares autonomes Nervensystem verfügen. Da es leichter reizbar ist, als bei anderen Menschen, können Ängste leichter und vor allem schneller entstehen und sich zu einer Angststörung entwickeln.

Geheime Ängste hat jeder Mensch

Bevor man eine Diagnose stellt, muss eine ausführliche Befragung durch den Arzt erfolgen. Es gilt zunächst herauszufinden, ob es sich bei der Störung um eine primäre, oder sekundäre Angstsymptomatik handeln. Bestimmte Erkrankungen können sekundäre Angststörungen hervorrufen. Hier muss also zunächst die Grunderkrankung behandelt werden. Die Therapie gestaltet sich immer individuell, also abhängig  von der Person selbst, und der Angststörung. In der Regel zeigt eine Kombinationstherapie – Medikamente und Psychotherapie – sehr gut Erfolge. In vielen Fällen ist es jedoch nicht zwingend erforderlich, dass Patienten Medikamente einnehmen müssen. Hier hilft oft Psychotherapie, insbesondere Gesprächs- und Verhaltenstherapie. Für Patienten mit Angststörungen ist wichtig zu wissen, dass sie niemals alleine sind. Hilfe ist möglich, den ersten Schritt müssen jedoch die Patienten selbst tun. Viele Angstpatienten fühlen sich in Selbsthilfegruppen sehr wohl, sie hilft ihnen, weil sie sich mit anderen Menschen austauschen können, die dasselbe durchmachen, oder durchgemacht haben. Auf langer Sicht ist Psychotherapie das Mittel der Wahl.

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