
Die Borderline Persönlichkeitsstörung ist eine Erkrankung, die nur sehr schwer zu verstehen ist. Jeder Patient ist absolut individuell und hat seine ganz persönliche Symptomatik und seine individuelle Borderline-Karriere. Die Erkrankung gilt überhaupt erst seit etwa 20 Jahren als eigenständige psychische Erkrankung, die klare Grenzen zu anderen ähnlich gelagerten Persönlichkeitsstörungen aufweist. In der Therapie bei Borderline gibt es heute sehr wirkungsvolle Möglichkeiten. Noch vor kurzem sah die Sache jedoch anders aus. Hilfe war kaum, bis gar nicht möglich. Allerdings ist es wichtig, die Borderline Störung als solche zu erkennen und zu diagnostizieren, damit es zum gewünschten Erfolg in der Therapie kommt. Die bisherigen Ergebnisse haben gezeigt, dass die Therapie von den Betroffenen in den meisten Fällen positiv ankommt und gerne angenommen wird. Ziel einer Therapie bei Borderline ist, zu lernen, mit Stimmungsschwankungen, Suizidgedanken, Selbstverletzung, Wutausbrüche und Depressionen umzugehen und diese zu kontrollieren. Als heilbar kann man Borderline zwar nicht bezeichnen, dennoch können mit den heutigen, modernen und wirkungsvollen Therapiemöglichkeiten sehr gute Erfolge erzielt werden. Es ist möglich geworden, die Symptomatik in den Griff zu bekommen, zu kontrollieren. Insbesondere bei den schweren Symptomen, wie Selbstverletzung, oder Suizidgedanken kann man davon ausgehen, dass diese während der Therapie fast vollständig abklingen.
Bei der Borderline Störung empfiehlt es sich immer, eine erfahrene Therapeutin, bzw. einen erfahrenen Therapeuten zu Rate zu ziehen. Auch die Unterbringung in einer Klinik, wo man bereits mit Therapie-Erfahrungen bei Borderline aufwarten kann, kann man unter Umständen in Erwägung ziehen. Ideal wäre ein Fachtherapeut, der/die sich zusätzlich für die Behandlung von Borderline spezialisiert hat. Als besonders erfolgreich zeigen sich zwei Therapieformen. Zum einen die “Dialektisch behaviorale Therapie” und zum anderen die “Übertragungsfokussierte Psychotherapie”. Medikamente speziell für die Borderline Störung gibt es nicht. Dennoch ist es durchaus möglich, einzelne Symptome medikamentös zu mildern.
Borderline ist selbstverletzendes Verhalten
Die „Dialektisch behaviorale Therapie“ besteht aus mehreren verschiedenen „Bausteinen“. Hier werden neben der Einzeltherapie auch Gruppentherapien durchgeführt. Anders, als in der Einzeltherapie werden in der Gruppe bestimmte Fähigkeiten im Umgang mit Boderline geübt und trainiert. Die Dialektisch behaviorale Therapie wird in der Regel im Rahmen eines stationären Klinikaufenthaltes durchgeführt. Die übertragungsfokussierte Psychotherapie setzt dagegen auf Einzeltherapie, wobei das Hier und Jetzt behandelt wird. Hier wird im Rahmen der Therapie ein stabiles Selbstbild des Betroffenen aufgebaut, zwischenmenschliche Konflikte werden aufgearbeitet, und zwar gemeinsam mit dem Therapeuten, bzw. der Therapeutin. Die übertragungsfokussierte Psychotherapie ist eine so genannte Einzel-Gesprächstherapie und wird über einen längeren Zeitraum durchgeführt.
Ursachen für Borderline
Es ist sehr wichtig, dass Borderline Patient/Patientin und Therapeut/Therapeutin sich gut verstehen können. Eine gewisse Sympathie ist unerlässlich, ebenso muss es möglich sein, dass zwischen Patient und Therapeut ein gewisses Vertrauen aufgebaut werden kann. Für einige Patienten, die von Borderline besonders schwer getroffen sind, kann es sinnvoll sein, einen Teil ihrer Therapie in einer Klinik durchzuführen. Mittlerweile gibt es viele gute Kliniken (auch Tageskliniken), wo eine erfolgbringende stationäre Borderline-Therapie möglich ist. Nichtsdestotrotz ist es auch nach einer stationären Therapie erforderlich, dass die Betroffenen auch nach ihrer Entlassung aus der Klinik weiterhin in guten Händen sind und eine ambulante Therapie durchgeführt wird.
Foto: © Gina Sanders- Fotolia.com
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