Depression ist nicht gleich Depression. Die Erkrankung verläuft auf verschiedenen Ebenen und zeigt sich in unterschiedlicher Ausprägung. Dementsprechend gestaltet sich die Depression Therapie auch grundsätzlich individuell, je nach Grad der Depression. Je nach Ausprägung von Depression werden individuelle Therapien eingesetzt. Leichte Depressionen erfordern in der Regel keine stationäre Behandlung, und meist auch keine Medikamente. Hier wird in aller Norm eine psychologische Gesprächstherapie, oder eine Verhaltenstherapie eingesetzt.
Depression und die Therapie
Bei dieser Form der Depression zeigen sich diese Therapieformen als besonders wirksam, ganz besonders die kognitive Verhaltenstherapie und die so genannte interpersonelle Psychotherapie bringen sehr gute Ergebnisse. Letzteres ist speziell gegen Depression entwickelt worden. Bei der interpersonellen Psychotherapie wird das Verhältnis des Patienten zu seinem familiären und sozialen Umfeld durchleuchtet. In der Hand des Therapeuten liegt die Entscheidung, ob bei leichten Depressionen auch Medikamente eingesetzt werden müssen, oder nicht, wobei die Tendenz eher zu einer medikamentenfreien Therapie geht.
Schwere Depressionen und Medikamente
Ist die Depression mittelschwer ausgeprägt, kommen meist Antidepressiva zum Einsatz, allerdings nicht ausschließlich. Auch hier kann man mit psychologischen Therapien sehr gute Erfolge erzielen. In Fällen mittelschwerer Depressionen liegt ein wichtiger Aspekt in der Zusammenarbeit zwischen Psychotherapeut und Hausarzt. Verschiedene andere Erkrankungen können für die Entstehung von Depression verantwortlich sein. Liegen der Depression belastende Ereignisse, oder Erlebnisse aus der Kindheit zugrunde, so kommen neben Medikamenten auch Soziotherapie, psychologische Gesprächs- und Verhaltenstherapie zum Einsatz. Handelt es sich um eine so genannte endogene Depression, der vor allem bestimmte Stoffwechselstörungen im Gehirn zugrunde liegen, so ist der Einsatz von Medikamenten eindeutig indiziert. Neben der medikamentösen und der Psychotherapie lohnt es sich, Selbsthilfegruppen zu besuchen um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. So erhält man auch neue soziale Kontakte, Freundschaften können entstehen. Die Betroffenen fühlen sich in der Gruppe meist eher verstanden, sie können sich besser öffnen und über ihre Sorgen und Probleme sprechen. Viele Patienten sind alleinstehend und haben niemanden, mit dem sie über ihre Sorgen sprechen können. Wieder andere wollen sich ihrem Umfeld nicht anvertrauen. Für solche Fälle gibt es die so genannte Briefseelsorge.
Depressive Menschen und Heimaufenthalte
Bei schweren Depressionen kann eine stationäre Unterbringung des Patienten sinnvoll sein. Diese ist vor allem dann indiziert, wenn der Patient, bzw. die Patientin Suizidabsichten hat. Auch hier wird eine kombinierte Therapie, bestehend aus Medikamenten und Psychotherapie, durchgeführt. Es ist wichtig, dass die Patienten eine festgelegte Tagesstruktur, einen regelmäßigen Tagesablauf haben. Um die graue Hülle um den Patienten herum zu durchbrechen helfen fest vereinbarte Termine für die Gruppentherapie, für Ergotherapie und Bewegungstherapie. So erhalten Patienten Abwechslung, außerdem sorgt Bewegung stimmungsaufhellend.
Eine Lichttherapie hilft vor allem bei der saisonal bedingten Depression. Die Schlafentzugstherapie setzt man ebenfalls zur Stimmungsaufhellung ein. Auch Naturheilkunde findet bei Depressionen vermehrt Anwendung. Hier wird vor allem Johanniskrautextrakt verabreicht, allerdings helfen diese nur bei leichten Depressionen. An Freunde und Familie werden besondere Anforderungen gestellt. Vor allem müssen sie viel Geduld und Rücksicht aufbringen. Oft verhalten sich depressive Menschen abweisend und fremd. Dieses Verhalten sollte man nach Möglichkeit nicht als verletzend, oder beleidigend empfinden. Vielmehr sollte versucht werden, dem Betroffenen zu helfen, sich aus seiner Isolation zu befreien. Gemeinsame Unternehmungen, vor allem im Freien wirken sich positiv auf die Psyche aus. Der Betroffene sollte von Aktivitäten nicht ausgeschlossen werden, sondern sollte man versuchen, ihn zu diesen zu motivieren. Dies sollte jedoch nicht übertrieben werden. Reagiert der Betroffene abweisend, dann sollte man nicht versuchen, ihn „mit Gewalt“ davon zu überzeugen, dass seine Entscheidung falsch ist.
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