Eines vorweg: Hypnose in der Psychotherapie hat absolut nichts mit Show-Hypnose zu tun. Diese Show-Hypnosen haben im Übrigen sehr viel dazu beigetragen der Hypnosetherapie mit Vorurteilen zu begegnen. Der Unterschied zwischen Show-Hypnose und Hypnosetherapie ist ein grundlegender: nämlich geht es bei der Show-Hypnose darum, die Mitwirkenden in peinliche Situationen zu bringen, indem sie etwas bizarres, bzw. absurdes tun. Bei der Hypnosetherapie geht es jedoch einzig darum, bei den Patienten einen Bewussteinszustand herbeizuführen, wo sie den Blick von Außen nach Innen wenden können. Das Ziel ist dabei, Phantasien und bildliche Vorstellungen zu entwickeln. Hier werden schlichtweg kreative Prozesse in Gang gesetzt, mit deren Hilfe eine Problemlösung und –Bewältigung erreicht werden kann. Bei der psychotherapeutischen Hypnose behält der Patient die völlige Kontrolle über sein Tun. Für eine Hypnosetherapie ist eine gründliche Anamnese unverzichtbar. Um die Anamnese zu erstellen, werden dem Patienten gezielte Fragen zu seinen Problemen und Beschwerden gestellt. Es ist unbedingt notwendig, dass die Patienten diese Fragen ehrlich beantworten, nur so kann Hilfe gewährleistet werden. Zu schämen braucht man sich nicht für seine Probleme, denn jeder Therapeut ist zum Schweigen verpflichtet.
Hypnosetherapie ein gewisses Maß an Kreativität
Der Patient, als Mensch steht in der Vorbereitung im Vordergrund. Es ist für den therapeutischen Erfolg sehr wichtig, dass der Therapeut die persönlichen Potentiale und Stärken seiner Patienten kennt. Da die Hypnosetherapie ein gewisses Maß an Kreativität seitens der Patienten erfordert, werden in der Anamnese Fragen zu Hobbys und Vorlieben gestellt. In den meisten Fällen können gerade diese Ressourcen im Rahmen der Hypnosetherapie herangezogen werden. Damit die Einführung in den Trance-Zustand für die Patienten so angenehm wie möglich gestaltet werden kann, ist es für den Therapeuten wichtig zu wissen, was für ein Typ sein Patient ist. Ist er eher der visuelle Typ, der seine Entspannung eher in Bildern findet, oder doch ein auditiver Typ, der bei bestimmten Geräuschen, oder Musik sich entspannen kann. Wärme oder Gerüche, können für die Entspannung ebenfalls eine große Rolle spielen. Für die Einführung ist wichtig, dass der Patient äußere Reize „ausblenden“ kann. Hierfür kann ein Gegenstand sehr hilfreich sein, den der Patient in der Einführungsphase mit seinen Augen fixiert. Dabei ermüden die Augen und schließen sich fast wie von selbst. Werden die äußeren Reize ausgeblendet, gelingt es nun dem Patienten, seine Wahrnehmung auf seinen Körper und auf seine Vorstellung zu richten. Die körperlichen Signale, und unbewusste Symbole werden deutlicher wahrgenommen.
Die heilende Wirkung der Hypnosetherapie
Hypnose an sich ist in etwa der Zustand zwischen Wachsein und Schlafen. Sie ist ein besonderer Zustand, indem der Patient körperlich vollkommen entspannt ist, und seine Umgebung ausblenden kann, ohne jedoch dabei die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Niemand ist dem Hypnotiseur hilflos ausgeliefert! In der Heilhypnose haben alle Patienten die Möglichkeit, die Trance zu beenden und sich aus ihrer Trance zurückziehen. Es ist wichtig, dass zwischen Patient und Therapeut großes Vertrauen herrscht. Ist dieses Vertrauen vorhanden, kann das Tor zum Unterbewusstsein geöffnet werden. In tiefer Entspannung ist es möglich, das Unterbewusstsein für Suggestionen empfänglicher zu machen. Das Unterbewusstsein kennt die Wörter „kein“, „nein“ nicht. Das sind alles negative Worte, die für das Unterbewusstsein keine Wirkung haben. Nur positive Botschaften erreichen das Unterbewusstsein und entfalten dort ihre heilende Wirkung. Die Hypnosetherapie wird als aufdeckende Methode, oder als stützende Therapiemethode angewandt. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Neben Raucherentwöhnung, kann Hypnose bei zahlreichen anderen psychischen Problemen eingesetzt werden.
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