systemische Familientherapie

systemische Familientherapie

Unter systemischer Familientherapie versteht man ein psychotherapeutisches Verfahren, das  auf Gesprächs-, und Verhaltenstherapie basiert. Des Weiteren können auch kreative Techniken eingesetzt werden. Virginia Satir hat in der systemischen Therapie die traditionellen Verfahren erweitert und so deutlich effektiver und erfolgreicher gemacht. In der systemischen Familientherapie geht es in erster Linie darum, die Selbständigkeit (Autonomie) jeden Familienmitglieds zu stärken. Außerdem wird angestrebt, den Zusammenhalt innerhalb der Familie zu stärken und zu festigen. Des Weiteren gilt es, die Kommunikation untereinander zu verbessern, Beziehungsmuster, die die Balance stören, in die richtige Richtung zu verändern.  Die systematische Familientherapie beinhaltet psychotherapeutische, und beratende Elemente. Während es im psychotherapeutischen Bereich darum geht, psychische und psychosomatische Störungen zu beheben, bzw. zu heilen, geht es im Bereich der Beratung vielmehr darum, Lösungen für Konflikte, Generations-, Ablösungs- Trennungsprobleme etc. zu finden.

Die systemische Familientherapie ist Lösungsorientiert.


Die systemische Familientherapie eignet sich nicht nur für ganze Familien, sondern auch für Paare, oder gar Einzelpersonen. Auch müssen nicht stets alle Familienmitglieder therapiert werden. Es kommt auch vor, dass nur einige Familienmitglieder (Teilsystem) an der systemischen Familientherapie teilnehmen. Die systemische Familientherapie ist Lösungsorientiert. Im Vordergrund steht die Lösung, und nicht das Problem. Jede Therapie hat ein bestimmtes Ziel. Dieses wird in der ersten Stunde gemeinsam festgelegt. Je nach Therapieverlauf kann es vorkommen, dass sich die zunächst festgesetzten Ziele verändern. Deshalb ist es wichtig, die Ziele immer wieder neu zu prüfen und gegebenenfalls neu zu setzen. Umlernen wird oft angeregt. Durch paradoxe Interventionen können die Klienten zum Umlernen gebracht werden. Hier spielen bestimmte Aufgaben eine große Rolle. Wenn z.B. ein Paar sich häufig streitet, dann lautet beispielsweise die Aufgabe, sich täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt zu streiten, allerdings nur zu diesem Zeitpunkt. Auch können Klienten, die an Schlafstörungen, oder Schlaflosigkeit leiden, die Anweisung erteilt bekommen, um jeden Preis wach zu bleiben. Die menschliche Psyche ist durchaus in der Lage, sich selbst zu stabilisieren. Um dies zu erreichen, ist eben Umlernen nötig, was wiederum durch diese paradoxen Interventionen in den Gang gesetzt werden kann. Alte, festgefahrene Regeln und Verhaltensmuster können so aus der Beziehung verbannt werden, bzw. durch neue ersetzt werden.

Die systemische Familientherapie setzt auf die Stärkung der Selbständigkeit, und auf den Aufbau von Selbstverantwortung. Wo Probleme vorhanden sind, sucht man nach Lösungen, wobei in der systemischen Familientherapie die Problemgeschichte als Ausgangsposition eher als uninteressant betrachtet werden kann.

Foto: © Yuri Arcurs – Fotolia.com

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