Traumtherapie

traumdeutung

Traumdeutung

Wenn man von Traumatherapie spricht, meint man genau genommen den psychotherapeutischen Zweig: Psychotraumatologie. Es handelt sich dabei um einen eigenständigen Zweig der Psychotherapie, der bei Verletzungen der Seele zum Einsatz kommt. Bei einem Psychotrauma handelt es sich um eine seelische Verwundung, die durch verschiedene Ereignisse entstehen kann. Oft sind es einzelne Ereignisse, in manchen Fällen spielt eine ganze Reihe von Geschehnissen bei der Entstehung eine große Rolle. Ein Traum zeigt sich in sehr starken Ängsten und Hilflosigkeit, wobei die eigenen Verarbeitungsmöglichkeiten völlig erschöpft sind. Der Betroffene ist nicht in der Lage, das Erlebte zu verarbeiten. Traumatisierende Ereignisse führen häufig zum posttraumatischen Belastungssyndrom. Die Traumatherapie weist verschiedene Ansätze, Methoden und Modelle auf, die einzeln, oder kombiniert eingesetzt werden.

Methoden der Traumtherapie

Die am meisten erforschte Methode zur Traumatherapie ist die EMDR. EMDR ist die Abkürzung von Eye Movement Desensitization and Reprocessing, eine in den USA erforschte und entwickelte Methode der Traumatherapie. EMDR darf mit Hypnose nicht verwechselt werden. Es handelt sich hierbei zwar um eine angeleitete Bewegung der Augen, jedoch wird in den Bewusstseinszustand nicht eingegriffen. Vielmehr soll erreicht werden, die traumatischen Erlebnisse in die Empfindungen zu integrieren. Bei einem Trauma kommt es unmittelbar nach dem Ereignis zu dem so genannten speechless terror. Wenn es einem wortwörtlich die Sprache verschlägt vor Entsetzen. In diesem Fall erlebt der Betroffene das Erlebnis immer wieder neu, in Form von Bildern, die immer wieder vor seinem inneren Auge ablaufen. Dabei ist jedoch das Sprachzentrum im Gehirn blockiert, der Betroffene kann seine Empfindungen, bzw. das Erlebnis selbst nicht in Worte fassen. Diese Sprachlosigkeit führt dazu, dass das Trauma nicht verarbeitet werden kann, bzw. die Verarbeitung stark erschwert wird.

Behandlung mit Traumtherapie


Weitere Ansätze und Modelle sind bei Traumata beispielsweise das Trauma- und Körperorientierte Modell zur Behandlung von Traumata, und verhaltenstherapeutische Ansätze. Ein weiterer, wichtiger Behandlungsansatz findet sich im narrativen Verfahren. Hier ist das Ziel den Betroffenen dazu zu motivieren, das Geschehene in Worte zu fassen, und die Geschichte zu erzählen, die zu dem Trauma geführt hat. Hierbei werden einzelne Komponenten des Geschehens zu einer Geschichte zusammengefügt. So erhalten die Komponenten Sinn und können durch die Geschichte in die persönliche Lebensgeschichte des Patienten integriert werden. Auch dieses Verfahren kann bei einfachen und multiplen Traumata gut angewandt werden. Ein neuropsychologisch-psychologischer Ansatz bildet Somatic Experiencing. Hierbei geht es darum, die dissoziativen Symptome, denen kaum Beachtung geschenkt wird, in den Vordergrund zu holen und mit diesen zu arbeiten. Trauma ist demnach nicht als Krankheit zu betrachten, sondern vielmehr als eine körperliche Reaktion des Organismus, die jedoch nicht zu einem Abschluss gebracht werden konnte.

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